Stichprobe und Stichprobenziehung

PISA wählt als Zielpopulation die Schülerinnen und Schüler, die zum Zeitpunkt der Erhebung im Alter zwischen 15 Jahren und 3 Monaten und 16 Jahren und 2 Monaten sind (vereinfachend spricht man von den 15-jährigen Schülerinnen und Schülern). Die Zielgruppe wurde entsprechend gewählt, weil die obligatorische Schulzeit in den meisten Ländern in diesem Alter endet und deshalb verlässliche Vergleiche möglich sind.

Für die PISA-Erhebungen werden in der Schweiz die Schülerinnen und Schüler der folgenden Bildungsinstitutionen miteinbezogen:

  • Sekundarstufe I: Schulen mit Grund- und erweiterten Anforderungen, Pro-/Langzeitgymnasien;
  • Sekundarstufe II: Gymnasiale Maturitätsschulen, Fachmittelschulen (FMS), Berufsbildung (Vorbereitung auf die Berufsmaturität), berufliche Grundbildungen (Lehre, Berufsfachschule, Attestausbildung), 10. Schuljahr, Vorkurse.

Die Anzahl teilnehmender Schülerinnen und Schüler ist in der nachfolgenden Tabelle getrennt nach internationaler Stichprobe und Zusatzstichprobe:

StichprobenAnzahl Schülerinnen und Schüler
Schweizer Schülerinnen und Schüler in der internationalen Stichprobe11’229
Schweizer Schülerinnen und Schüler in der Zusatzstichprobe14’625
Total25’854

Einige Interessante Zahlen und Fakten zur Stichprobe aus PISA 2012:

  • Die internationale Stichprobe wurde über das Alter der Jugendlichen definiert, weil über die Schuljahre der Jugendlichen kaum ein zuverlässiger internationaler Vergleich durchführbar ist.
  • Die OECD bietet den teilnehmenden Ländern aber auch die Möglichkeit, ihre Stichprobe der 15-Jährigen zu ergänzen, um zuverlässige Vergleiche innerhalb des Landes durchführen zu können. In der Schweiz wurde wie in den vorangehenden PISA-Erhebungen die internationale Stichprobe der 15-Jährigen um sprachregionale und kantonale Stichproben von Schülerinnen und Schülern des 11. Schuljahres HarmoS (entspr. 9. Klasse) ergänzt.
  • Sämtliche Kantone der französischsprachigen Schweiz, der Kanton Tessin sowie die deutschsprachigen Kantone Aargau, Bern (deutschsprachiger Teil), St. Gallen, Solothurn und Wallis (deutschsprachiger Teil) nutzten PISA 2012 für kantonale Zusatzstichproben.

Die Stichprobenziehung erfolgt nach einem zweistufigen Zufallsverfahren: In einem ersten Schritt werden die Schulen gezogen, bevor in einem zweiten Schritt innerhalb der gezogenen Schulen die Schülerinnen und Schüler zufällig ausgewählt werden. Bei Schulen mit geringer Schüleranzahl nehmen alle Schülerinnen und Schüler an der Erhebung teil.

Im Gegensatz zu den Erhebungen zwischen 2000 und 2012, wird seit 2015 die Stichprobe nicht mehr durch kantonale Zusatzstichproben ergänzt. Die Stichprobe von Schülerinnen und Schülern aus dem 9. Schuljahr (entspr. Harmos 11), welche kantonale Vergleiche ermöglichte, wird nicht mehr gebildet. Kantonale Vergleiche werden seit 2016 mithilfe der Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) durchgeführt. Im Kanton Tessin wird eine Stichprobe der 15-Jährigen gezogen, deren Umfang es erlaubt die Ergebnisse bei PISA auf internationalem Niveau zu vergleichen.

Die auf internationalen sowie wissenschaftlichen Standards beruhenden Stichprobenverfahren, die jeweils im Rahmen der PISA-Erhebungen angewendet werden, erlauben Aussagen über die gesamte Population der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler eines Landes.

Die einzelnen Länder haben bei Bedarf und unter Genehmigung der internationalen Projektleitung die Möglichkeit, bis zu fünf Prozent der Population von den Erhebungen auszuschliessen. In der Schweiz werden Schülerinnen und Schüler ausgeschlossen, die (1) an Sonderschulen unterrichtet werden, (2) eine internationale Schule besuchen, (3) unter einer kognitiven oder funktionalen Beeinträchtigung leiden oder (4) über äusserst geringe Kenntnisse der Testsprache verfügen. Mit Ausnahme von Schülerinnen und Schülern, die in mindestens eine dieser vier Kategorien fallen, erlauben die Ergebnisse aus PISA Aussagen über die gesamte 15-jährige Schülerschaft der Schweiz.