Ergebnisse und Berichterstattung

Die Resultate werden genutzt,

  • um aufzuzeigen, wie gut Schülerinnen und Schüler in der Schweiz auf das lebenslange Lernen vorbereitet sind, wenn sie die Schule verlassen;
  • um diejenigen Bereiche zu identifizieren, die Schulen, Bildungssysteme und Regierungen im Verlauf der Zeit verbessern sollten;
  • um einen Ländervergleich der Schülerleistungen und der Lernumgebungen zu ermöglichen. 

Die Veröffentlichung des nationalen Berichts erfolgt normalerweise im Folgejahr nach einer Haupterhebung.

Nachfolgend werden einige zentrale Ergebnisse Aus PISA 2012 zusammengefasst:

Leistungen in der Hauptdomäne Mathematik:

In der Mathematik ist die durchschnittliche Leistung in der Schweiz zwischen PISA 2003 und PISA 2012 auf hohem Niveau stabil geblieben. Seit Beginn der PISA-Erhebungen im Jahr 2000 liegt der Schweizer Mittelwert in der Mathematik statistisch signifikant über dem OECD-Mittelwert.

Resilienz in der Mathematik:

Resiliente Schülerinnen und Schüler verfügen im Gegensatz zur Risikogrupppe über weniger Angst vor Mathematik, ein stärker ausgebildetes Vertrauen in ihre Mathematikfähigkeiten und eine ausgeprägtere Motivation. Ausserdem schätzt die Resilienzgruppe die bisherige und zukünftige Bedeutung der Schule für sich selber grösser ein als die Risikogruppe und nimmt die Einstellungen der Eltern oder der Freunde zu Mathematik als weniger positiv wahr.

Acht Prozent der 9. Klässlerinnen und Klässler, die aus benachteiligten sozialen Verhältnissen stammen, können in der Schweiz als resilient in Mathematik identifiziert werden. Trotz sozial benachteiligter Herkunft erreichen diese Schülerinnen und Schüler Spitzenleistungen in Mathematik.

Angst vor Mathematik:

Die Angst vor Mathematik ist in der Schweiz statistisch signifikant weniger ausgeprägt als im OECD-Durchschnitt und vergleichbar mit Werten von Ländern wie Finnland, Liechtenstein, Deutschland und Österreich.

Mädchen bekunden über alle Vergleichsländer hinweg eine grössere Angst vor Mathematik als Knaben. Die Angst vor Mathematik hängt in der Schweiz wie in allen Vergleichsländern ausser in Belgien statistisch signifikant mit der sozialen Herkunft zusammen: Sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler weisen eine höhere Angst gegenüber Mathematik auf als ihre sozial privilegierten Kolleginnen und Kollegen.

Zwischen der Angst vor Mathematik und den Mathematikleistungen besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang: Höhere Angst vor Mathematik geht in der Regel mit schwächeren Mathematikleistungen einher. Dieser Zusammenhang besteht in der Schweiz und in allen Vergleichsländern ausser in Finnland, Österreich und Italien unabhängig vom Geschlecht.

Lesen:

Im Lesen liegt der Mittelwert der Schweiz mit 509 Punkten statistisch signifikant über dem OECD-Mittelwert (496). Im Lesen ist für die Schweiz zwischen PISA 2000 und PISA 2012 ein positiver Trend feststellbar. Die durchschnittliche Leseleistung ist über die Zeit leicht angestiegen. Der positive Trend zeigt sich vor allem in der Veränderung des Anteils leseschwacher Schülerinnen und Schüler (< Kompetenzniveau 2). Dieser Anteil ist zwischen PISA 2000 und PISA 2012 von 18 auf 13 Prozent deutlich zurückgegangen. Der Anstieg der Leseleistung in der Schweiz ist weitgehend auf eine Leistungsverbesserung der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zurückzuführen. Insbesondere die Leseleistung der fremdsprachigen Schülerinnen und Schüler der ersten Generation hat sich über die Zeit markant verbessert.

Naturwissenschaften:

In den Naturwissenschaften liegt der Mittelwert der Schweiz mit 515 Punkten statistisch signifikant über dem OECD-Mittelwert (501).
Interessant ist in dieser Hinsicht, dass die Schweizer 15-Jährigen im internationalen Vergleich über hohe Werte im Zugehörigkeitsgefühl und in der Lebenszufriedenheit berichten, die Mobbingerfahrungen aber im Vergleich mit anderen Ländern trotzdem hoch sind. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass der Mobbingprävention in Schulen und der Stärkung des Schulzugehörigkeitsgefühls grosse Beachtung geschenkt werden sollte, zumal beide Aspekte die subjektive Lebenszufriedenheit der 15-Jährigen in der Schweiz signifikant beeinflussen.